Tourenbericht Senioren Topalihütte-Schöllijoch-Barrhörner-Turtmanntal

Nach Kaffee und Gipfeli im Bahnhofrestaurant St. Niklaus rätselten wohl einige, wo es da zur Topalihütte gehen sollte. Die bewaldeten Hänge zogen sich beinahe senkrecht mehrere hundert Meter in Richtung unseres Aufstiegs.

Glücklicherweise gabs aber anfangs eine angenehme und landschaftlich wunderschöne Einlaufstrecke, zeitweise entlang einer Suone, oberhalb des Bahngeleises der Matterhorn Gotthard Bahn. Der schweisstreibende Aufstieg mit der Überquerung des Blattbachs bis zur Alp Unnerbächji erfolgte grösstenteils im Schatten des Waldes. Hier gönnten wir uns eine erste längere Rast inmitten einer Herde mit vielen unterschiedlichen Ziegenrassen, welche sich an den dort angebrachten «Glecksteinen» gütlich taten und wohl auch auf einen Happen aus unseren Rucksäcken hofften.

Beim Punkt 2399 stiessen wir auf den Weg, welcher über Medji und Walkersmatt führt und erklommen wiederum in sehr steilem Gelände den flachen Boden im Gebiet Scheidchrommo, wo etliche Schafherden anzutreffen waren.

Nach der Überquerung des Baches über eine Brücke und einer letzten Rast gings noch einmal steil bergauf zu der auf 2675 m hohen Topalihütte, wo wir uns auf der Terrasse bei angenehmer Temperatur ein kühles Panaché vom freundlichen Hüttenwart servieren liessen. Die Topali Hütte liegt wie ein Adlerhorst zuvorderst auf einem Fels, wo man beinahe senkrecht auf das Mattertal hinabschaut. Auch hat man eine wunderschöne Aussicht von Grächen über die ganze Mischabelgrüppe.

Bis zum Abendessen vertrieben wir uns die Zeit mit dem für die meisten gewöhnungsbedürftigen Molotov Jass, wo es zeitweilen auch lustig laut zuging. Auch das abendliche Viergangmenü und die freundliche Bedienung sprachen für das nette und familiäre Hüttenteam in der nur karg besetzten Hütte.

Nach dem Start zu unserer Gipfeltour wanderten wir vorerst auf sehr gut blau-weiss markierten Wegen steil bergwärts bis zum Schölligletscher. Die erste Rast am Fuss dieses Gletschers an einem kleinen Gletschersee hatte etwas Mystisches zu bieten. Das Knacken des brechenden Eises in der Abgeschiedenheit zwischen Geröllhalden und der Gletscherzunge berührte wohl die meisten.

Der anschliessende Aufstieg durch die Firnflanke bis unterhalb des Schöllijochs erwies sich als problemlos im sich langsam erwärmenden Firnschnee. Im Klettersteig ähnlich eingerichteten letzten Felsaufschwung erstiegen wir nun über etliche Leitern und Bügel das Schöllijoch auf 3342 m.

Der anschliessende sehr steile Aufstieg entlang der Flanke des Inneren Barrhorns zum äusseren Barrhorn auf 3610 m erforderte noch einmal für alle Kraft und Ausdauer. Um zirka 11.00 Uhr konnten wir die wohlverdiente Gipfelrast mit der grossartigen Aussicht auf die Mischabelgruppe, die Monte Rosa Gipfel, auf das Weisshorn und Bishorn wie auch auf die Dent Blanche und die in der Ferne sichtbaren Mont Blanc Gipfel geniessen.

Der nun sehr lange und steile Abstieg zur Turtmannhütte (inkl. Durstlöscher) und weiter dem Turtmänna entlang bis nach Gruben dauerte schätzungsweise beinahe ewig. Bei einem Walliserteller und einem Abschlussbier warteten wir auf unseren Kursbus, der uns nach Unterems zur Kabinenbahn brachte.

Vielen Dank all den Spendern und Gratulation allen Teilnehmern und der Teilnehmerin für die grossartige Kameradschaft und den Durchhaltewillen bei dieser grossartigen und für Senioren doch anspruchsvollen Tour.

Urs Hofer

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