Tourenbericht Senioren Brünigpass über Wilerhorn bis Harder Kulm (2 Tages Wanderung)

Tag 1: Das steile Fahrsträsschen ab dem Brünigpass war nur ein Vorgeschmack für die Fortsetzung zum Wilerhorn im sehr steilen und auch zunehmend heissen Aufstieg. Dafür belohnt wurden wir mit einem wunderbaren Panorama über die beiden Seen Richtung Aaretal, ins Haslital Richtung Grimsel und in die Innerschweiz über den Lungernsee, den Sarnersee, den Alpnachersee bis zum Vierwaldstättersee. Nach einem kurzen Abstieg über den Tüfengrat gings wieder bergwärts über die Scheidegg zum Gibel. Christian liess es sich nicht nehmen, noch den Höch Gumme zu besteigen, während die übrige Gruppe vorerst leicht abwärts und anschliessend steil über die Zwischenegg zum Eiseesattel aufstieg. Dabei erwies es sich als äusserst hilfreich, dass zur Krampflösung von überstrapazierten Muskeln Magnesium und krampflösender Spray durch den Tourenleiter mitgeführt worden sind. Der Aussichtspunkt auf dem Brienzer Rothorn entschädigte uns für die doch recht anspruchsvolle Tour mit Blick in alle Himmelsrichtungen und den Tiefblick auf die umliegende Seenpalette inklusive des bekannten Eisees. Vor der Heimfahrt von 3 Teilnehmern, welche sich nur für den ersten Tag entschieden hatten, gabs natürlich noch einen Durstlöscher auf der Panoramaterrasse des Bergrestaurants.

Tag 2: Zu fünft (1 Teilnehmer musste wegen gesundheitlichen Problemen leider verzichten) starteten wir vorerst auf guten Bergwegen um 06.00 Uhr (nachmittags waren Gewitter angesagt) Richtung Westen. Im sogenannten Lättgässli stiegen wir über steile Betonstufen erst einmal abwärts. Auf der Sörenbergseite beobachteten wir einen Steinbock aus unmittelbarer Nähe. Verschiedentlich waren auch Gämsen und aufgescheuchte Schneehühner zu beobachten. Anschliessend wanderten wir fortan ohne Wegmarkierungen über den Grat in ständigem Auf- und Ab über den Chruterepass-Briefengrat-Briefehörnli-Wannepass-Balmi zum recht ausgesetzten Tannhorn. Dies war der höchste und wohl auch heikelste Punkt unseres heutigen Unternehmens und erforderte grösste Trittsicherheit und keine Höhenangst. Alle Teilnehmenden erwiesen sich als absolut sichere Tourengänger und liessen sich auch von der Ausgesetztheit nicht beirren. Gratulation an Esther, welche im Vorfeld noch grosse Bedenken hatte, ob sie das auch schaffen würde. Nun gings wiederum ausgesetzt steil runter zur Allgäuwlicke, wobei die Stöcke doch vermehrte Sicherheit lieferten. Die wiederum steilen Aufstiege zum Schnierehireli über das Gummhoren zum Blasenhubel erforderten weitere Schweisstropfen. Ab hier gings wieder auf offiziell blau weiss markiertem Weg zum Wytlouwihoren auf das Augstmatthorn. Leider liessen sich die Steinböcke, wohl wegen den vielen Touristen, heute nicht blicken. Die lästigen Fliegen plagten uns aber hier derart, dass die Pause nur sehr kurz ausfiel. Der Weiterverlauf erfolgte nun auf rot-weiss markiertem Weg zum Suggiture und von da an vermehrt abwärts zur Roteflue über Höjenegg zum Wannichnubel. Ab hier wanderten wir auf uns endlos erscheinender Wegstrecke in ständigem Auf und Ab zum Harder Kulm. Nach der Durstlöschung liess es sich Christian nicht nehmen, den Abstieg nach Interlaken noch zu Fuss zurückzulegen. Die übrigen wählten die bequemere Art mittels Harderbahn. Alles in allem zwei erlebnisreiche und wunderschöne aber auch anspruchsvolle Tage. Schade, dass sich nicht mehr fitte Teilnehmer getraut haben, dieses zweitägige Unternehmen zu wagen. Es ist mir aber auch bewusst, dass solche Monstertouren die Ausnahme in unseren Tourenprogrammen sein müssen. Herzlichen Dank allen Teilnehmern und vor allem Franz für die umsichtige Führung und die Getränkespende auf dem Brienzer Rothon.

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