Hochtourenausbildung mit Fokus Eis und Firn, 20. / 21. Juli 2024
Unsere Gruppe (9 Teilnehmer, davon 2 Gäste aus anderen Sektionen, und 3 Tourenleiter) traf sich am frühen Morgen in Spiez und wir fuhren mit drei Autos zum Parkplatz Umpol, Steingletscher. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde begann schon die Ausbildung im Klettergarten: Knotenkunde und Selbstaufstieg am Seil. Etwa am Mittag starteten wir den Aufstieg zur Tierberglihütte. Während des Aufstiegs hielten wir an einem geeigneten Schneefeld an, um die Technik der Pickelbremse zu üben. Tobias zeigte uns detailliert, wie man den Pickel richtig einsetzt, um bei einem Sturz sicher zu bremsen. Diese Übungen waren nicht nur lehrreich, sondern zeigten uns auch, wie wichtig es ist, in einer Sturz-Situation schnell und richtig reagieren zu können.
An der Tierberglihütte angekommen, machten wir eine kurze Rast und stärkten uns mit einem kleinen Snack. Am Nachmittag begann die Ausbildung auf dem Gletscher. Wir legten unsere Steigeisen an und übten das sichere Gehen auf dem Eis. Danach führten wir unsere ersten Spaltenrettungen durch, wobei wir lernten, wie man eine verunglückte Person aus einer Gletscherspalte rettet. Diese Übungen waren sehr intensiv und verlangten viel Konzentration und Teamarbeit. Dabei lernten wir unter anderem, Eisschrauben richtig zu setzen, Sanduhren zu bauen und einen Flaschenzug mit loser Rolle einzurichten.
Den Abend verbrachten wir in der Hütte, wo wir bei einem gemeinsamen Abendessen die Erlebnisse des Tages Revue passieren liessen und uns mit einem Theorieblock auf den nächsten Tag vorbereiteten.
Wegen der mässigen Wetterprognosen begann der Tag mit einem Frühstück um 05:00 Uhr schon früh. Nach einer kurzen Besprechung ging es wieder auf den Gletscher, wo wir das Gelernte vom Vortag vertieften. Besonders interessant und eindrücklich war das Simulieren von Spaltenstürzen und die anschliessende Rettung mit einem Flaschenzug. Diese Übungen erforderten erneut volle Aufmerksamkeit und Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe.
Gegen 8 Uhr setzte Regen ein, weshalb wir in die Hütte zurückkehrten und dort theoretischen Unterricht erhielten. Themen waren unter anderem Kartenkunde und Tourenplanung.
Nachdem der Regen nachgelassen hatte, übten wir vor der Hütte noch einmal den Selbstaufstieg, um unsere Technik zu perfektionieren. Danach machten wir uns an den Abstieg zurück zum Parkplatz Umpol. Da der Regen am Morgen leichter war als prognostiziert, konnten wir problemlos auf dem trockenen Weg absteigen.
Gegen Nachmittag erreichten wir den Parkplatz und thematisierten noch das Verhalten in Notfallsituationen. Den Abschluss machten wir dann wieder geschützt vor dem erneuten Regen im Hotel Steingletscher.
Es war eine lehrreiche und aufregende Tour, die uns nicht nur technisch weiterbrachte, sondern auch das Vertrauen in unsere Fähigkeiten und die Zusammenarbeit in der Gruppe stärkte.
Fazit:
Die Wanderung zur Tierberglihütte und die anschliessende Ausbildung auf dem Gletscher waren ein unvergessliches Erlebnis. Die Übungen auf dem Gletscher waren anspruchsvoll, aber sehr lehrreich und haben uns gut auf zukünftige Touren vorbereitet. Besonders beeindruckend waren die simulierten Spaltenstürze.
An dieser Stelle nochmals ein riesiges Dankeschön an die drei Tourenleiter Tobias, Aline und Joe für das hervorragend vorbereitete Ausbildungswochenende! Es gelang euch super, euch den Wetterbedingungen anzupassen und flexibel auf die Änderungen reagieren zu können.
Patrick Morgenthaler
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