Tourenbericht Binntal/Rappenhorn, 8. / 9. März 2024
Die Tour ins Binntal/Rappenhorn musste zum wiederholten Mal durch ein Alternativprogramm ersetzt werden, da die Mittlenberghütte 120cm Neuschnee mit starken Schneeverfrachtungen erhalten hatte, das Bulletin auf «erheblich» stand und für die betreffenden Tage das Tourengebiet in einen starken Südstau zu liegen kam.
Dieter
8. März Wildgärst
Nach einer Saison der verkratzten Skier auf der Suche nach dem Schnee war es eine ungewohnte Abwechslung, dass die Skihochtour auf das Rappehorn wegen zu viel Schnee vom Wallis ins Berner Oberland verlagert wurde.
Als neues Ziel wurde der Wildgärst festgelegt. Zügig waren die ersten Höhenmeter überwunden, bevor uns dann auch bereits die Sonne am strahlend blauen Himmel begrüsste. Ohne grössere Probleme wand sich unser Weg durch die schöne Landschaft, vorbei am Schwarzhorn und hoch auf den Gipfel, wo wir mit einer traumhaften Aussicht belohnt wurden.
In den obersten Hängen wurden wir dank den vielen erklommenen Höhenmetern von Pulverschnee begrüsst (man vernahm Aussagen, es sei schon fast zu viel). Näher dem Talboden wandelte sich der Pulverschnee dann Stück für Stück in ein intensives Oberschenkeltraining, wodurch die Beine anschliessend, natürlich bei einem Stück Kuchen, wieder gelockert werden mussten.
Tobias Weber
9. März Iffigenhorn
Da Föhn angesagt war entschieden wir uns für das Iffigenhorn. Zum Einen gibt es an der Lenk häufig ein Föhnfenster mit gutem Wetter, zum Anderen liess die Exposition auf Schnee ohne Schmelzkruste hoffen.
Der Start erfolgte bei milden Temperaturen und Nassschnee. Je höher wir stiegen, desto näher kamen wir zum Auge des Föhnsturms. 100 Höhenmeter unter dem Gipfel – der Wind hat uns fast oder zum Teil ganz umgeworfen – bliesen wir zum Rückzug und versuchten hinter einer mageren Lärche, einigermassen geordnet zur Abfahrt umzurüsten.
Die Schneebedingungen wechselten fast all Meter: von abgeblasen zu Windharst zu hingeblasenem Lockerschnee zurück zu Nassschnee.
Es war eine schöne und lehrreiche Tour, die uns wieder einmal vor Augen führte, wie schnell die Bedingungen im Gebirge wechseln können.
Nachträglich erfuhren wir vom fatalen Skitourenunfall am Col del Dent Blanche, das sich am gleichen Tag ereignet hat. Wie froh waren wir doch, dass der Sturm uns nur auf 2200 m mit guter Rückzugsmöglichkeit erreichte und nicht auf 3600 Metern.
Dieter