Tourenbericht Senioren 5. Etappe der Via Berna von Magglingen durch die Tubelochschlucht nach Biel,30. Oktober 2023
Die Anreise über Bern nach Biel verlief ohne Zwischenfälle. Da wir in Biel 10 Minuten auf den Bus hätten warten müssen, entschlossen wir uns, den 10-minütigem Fussmarsch zur Talstation des Funis zu Fuss zurückzulegen. In Magglingen angekommen entschieden wir uns für einen Kaffee mit Gipfeli im altehrwürdigen Hotel für Sport. Irma, herzlichen Dank für die Übernahme der Konsumation anlässlich deines baldigen halbrunden Geburtstags.
Kurz vor zehn Uhr gings alsdann in einigen verwinkelten Kehren zur offiziellen Route der Via Berna. Vorbei an wunderschön gelegenen Einfamilienhäusern mit Sicht auf die Stadt Biel und das Voralpenmassiv. Bei schönem Wetter kann auch das ganze Alpenpanorama des Berner Oberlands bewundert werden. Nun vermehrt auf gutem Wanderweg über Wiesen nach la Combe zum Steinbruchbeizli, welches aber geschlossen hatte. Bei «Derrière le petit Bois» gibt’s einen komplett abgelegenen grossen Sportplatz im einzigen ebenen Gelände, welcher wohl von den Sportvereinen und der Schule in Leubringen benutzt wird. Nun verlief der Weg entlang des Waldrandes oberhalb Leubringen, mit immerwährender Aussicht über Biel, um anschliessend, teils auch etwas steiler abwärts, am «Lyssersbrunne», eine Quelle mit einem Gebäude mitten im Wald, vorbeizuführen. Ab hier führte der Weg komplett im Wald etwas steiler abwärts zur Wasserfassung unterhalb von Frinvillier. Die Wasserfassung in einem künstlichen Kanal entlang des Flüsschens Schüss (La Suze) dient zur Stromnutzung. Die Eisenbahn und die beiden Strassen von Biel Richtung Tavannes und Delsberg queren zweimal in imposanter Höhe die Tubelochschlucht.
Kaum vorstellbar, dass im 18. Jahrhundert noch keine Strassen vorhanden waren und die Leute lediglich die Schlucht Richtung Jura benutzen konnten. Auf Initiative des SAC wurde der Weg durch die Schlucht 1889 mit einem Fussweg erschlossen. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts konnte eine erste Fahrstrasse oberhalb der Schlucht erstellt werden
Einer Legende nach liebte einst ein junger Mann aus der Gegend ein Mädchen, das so schön und lieblich war, dass alle sie La Colombe (die Taube) nannten. Die beiden wollten heiraten. Sie wurde aber vom Tyrannen von Rondchâtel verfolgt, der sich auch in sie verliebt hatte. Um ihm nicht in die Hände zu fallen, sprang die junge Frau in die Schlucht und kam dort um. Ihr zu Ehren habe man die Schlucht fortan Tubelochschlucht oder Gorges de la petite Colombe genannt. Namensforscher leiten den Namen aber eher dem altdeutschen Dubelloch oder Tobelloch ab.
Die Mittagspause genossen wir etwa in der Mitte der Schlucht bei einem offiziellen Rastplatz mit Feuerstelle. Ab Biel Bözingen gings auf einem breiten Kiesweg alles dem Fluss Schüss entlang und nach dem Passieren vor dem imposanten und futuristischen Omega Uhrengebäude zum Bahnhof Biel, wo wir noch einen Abschlussdrunk geniessen konnten.
Urs Hofer