Tourenbericht Senioren Axalp-Oltschiburg 2233 MüM-Unterbach bei Meiringen , 27. September 2023

Die Alp Oltscheren wurde im Jahr 1446 von einer Katastrophe heimgesucht, als der Schafhirt seine Schafe auf die Oltschiburg zum Sömmern trieb. Über 60 Schafe fielen damals einem grossen Steinschlag zum Opfer.

Vor allem in den Jahren um 1830 und 1886 bis 1889 lieferte die Fundstelle oberhalb der Alp Oltscheren bedeutende Mengen an Fluorit. In den Carl .Zeiss Werkstätten in Jena gelangte der qualitativ hervorragende Fluorit bei Mikroskop-Objektiven der feineren Art zum Einsatz.

Die Oltschiburg, ein spezieller Berg, mit seinen Türmen und Faltungen, auch sein Gipfelbereich mit dem Schafweideland ist doch eher ungewöhnlich.

Ab der Endstation Axalp Sportbahnen entstiegen wir dem Postauto und marschierten unmittelbar danach ohne Kaffee (das Restaurant war geschlossen) auf wunderschön angelegtem Wanderweg Richtung Hinterburgseeli. Bis zum Bereich Arven führte der nun rot-weiss markierte Bergweg vorerst etwas steiler und sehr kurzweilig teilweise durch das Gebiet des bekannten, alljährlich stattfindenden Fliegerschiessens auf der Axalp. Im Bergkessel unterhalb der Oltschiburg sichteten wir einige Gämsen. Auf der Höhe von Arven verliessen wir den schön angelegten Bergweg mit der wunderbaren Aussicht auf den Brienzersee und den gegenüberliegenden Brienzergrat im Norden und auf die Obwaldner Seen Richtung Osten. Nun stiegen wir in direkter Linie auf schwach erkennbaren Wegspuren zu unserem Gipfel mit der Bezeichnung «Burg» oder Oltschiburg. Die Steilheit der Direttissima brachte doch die meisten nebst dem Schnaufen auch zum Schwitzen. Im oberen Drittel zum Gipfel hiess es noch, ein steiles Couloir zu erklimmen. Dort waren früher offenbar Ketten angebracht, welche aber demontiert worden sind. Am etwas weniger steilen Gipfelhang blühten noch die letzten Bergblumen.

Kurz vor Mittag genossen wir auf dem aussichtsreichen Vorgipfel unser Mittagessen bei angenehmer Temperatur. Den Hauptgipfel erreichten wir nach 10-minütigem Aufstieg und manch eine/einer fragte sich, wo denn der Abstieg in diesem steilen Gelände erfolgen werde. Vielfach praktisch weglos gings in der steilen Flanke oberhalb der Alp Oltscheren und anschliessend in sehr ruppigem und teilweise auch in glitschigem Gelände, teilweise querend und teilweise auch recht steil talwärts. Da der bis vor kurzem gesperrte Weg zum Oltscheren Wasserfall und zum Militärflugplatz Unterbach wieder offiziell begehbar war, verzichteten wir auf die ursprünglich vorgesehene Route nach Meiringen.

Nicht überrascht waren wir ob des geschlossenen Restaurants in Unterbach, obschon laut Internet hätte geöffnet sein sollen. Somit fuhren wir per Postauto nach Brienzwiler und anschliessend per Zug nach Interlaken Ost. Bei der Jugendherberge genossen wir das wohlverdiente Schlussbier und fuhren um ein wunderbares Gipfelerlebnis reicher zufrieden nach Hause. Franz, herzlichen Dank für deine gute Touren Idee und deine umsichtige Führung.

Ein Kompliment an alle Teilnehmer für die grossartige Leistung.

Urs Hofer

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