Tourenbericht Senioren LVS Training, 29. November 2023

Die Anwesenden wurden nach einer kurzen theoretischen Einführung in die Suchtaktik in 4 Arbeitsgruppen unter der Leitung von Christian Karlen, Franz Weibel, Konrad Schüpbach und Urs Hofer eingeteilt. Diese Gruppen übten diverse Suchtaktiken im offenen Gelände sowie das Suchen im Wald.

Im Grossen und Ganzen funktionierte die Handhabung bei allen recht gut. Erfreulicherweise sind heute alle Teilnehmer im Besitze einer neuen Gerätegeneration. Die Zeit der Analoggeräte scheint doch endgültig der Vergangenheit anzugehören.

Die Grobsuchen beherrschten alle Teilnehmer meist problemlos. Bei der Feinsuche passierten noch einige Fehler im nicht konsequenten Anwenden des Fadenkreuzes. Es gilt zu beachten, dass bei der Punktsuche auf den letzten Metern die Distanzanzeige zu priorisieren ist und der Piepston oder die Richtungsanzeige sekundär beachtet werden sollen. Auch gilt es, mit der heutigen Gerätegeneration, wenn möglich, ruckartige oder schnelle Bewegungen zu vermeiden.

Bei Mehrfach Verschüttungen (ist auf der Anzeige im Gerät ersichtlich) wird nach dem Auffinden der ersten Person sondiert und bei Erfolg die Sondier Stange als Anhaltspunkt für die Sondier- und Grab Mannschaft stecken gelassen. Anschliessend auf dem LVS quittiert und nach einigen Metern Entfernung vom Verschütteten das neue Signal abgewartet. Wenn dies nicht auf dem Gerät erscheint, läuft man wieder Richtung möglichen Verschüttungen weiter bis im Display das nächste Signal empfangen werden kann. Wenn ich als einziger Retter auf dem Feld anwesend bin, hat die Bergung der ersten aufgefundenen Person natürlich Priorität.

Bei der kleinsten Distanzanzeige (das kann bei Tief-Verschütteten unter Umständen auch über einen Meter sein) muss unverzüglich mit spiralförmigem Sondieren (rechtwinklig zum Hang) angefangen werden.

Die Suche bei mehreren Rettern läuft immer nach dem gleichen Schema ab:

  • Alarmieren und gleichzeitig mit Grobsuche mittels LVS Gerät anfangen. Die Übrigen bereiten alles Nötige für die Sicherheit, Sondierung, Bergung und Markierung vor.
  • Feinsuche
  • Punktortung
  • Sondierung mit Sondierstange
  • nach Quittierung auf dem LVS sofort Weitersuchen. Die Bergungsmannschaft nimmt sich der Bergung des Georteten an.
  • Versorgung des Geborgenen

Wenn ich als alleiniger Retter auf Platz bin, hat die Grobsuche mit Bergung Priorität und die Alarmierung muss warten, bis klar ist, dass ich mit einem schnellen Erfolg auf Ortung und Bergung keine Chance habe.

Wichtig ist auch die Erkenntnis, dass nicht immer die nächste verschüttete Person angezeigt wird, sondern jeweils das stärkste Signal.

Denkt auch daran, im Ernstfall Metallgegenstände und Natels ausserhalb des Lawinenkegels zu deponieren oder im Rucksack zu versorgen und elektronische Geräte auszuschalten. Rucksäcke werden nicht deponiert, sondern vom Retter mitgeführt.

Diejenigen Gruppen, welche unterhalb der Krattigstrasse übten, stellten fest, dass Hochspannungsleitungen und Viehzäune grosse  Probleme auf den empfindlichen LVS-Geräten hervorrufen können.

Bestens danken möchte ich Georg und Johanna Steigmeier, welche uns wie gewohnt mit den selbst gebackenen Weihnachtsguezli verwöhnten. Ebenfalls danke an Edith und Paul Wittwer für das feine Olivenbrot. Traditionsgemäss wurde dazu Glühwein serviert. Danke auch Christian Karlen, Konrad Schüpbach und Franz Weibel für die Übernahme der Gruppen und allen Teilnehmern für das Interesse und ihr kameradschaftliches Verhalten

Urs Hofer

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