Tourenwoche von Bruneck nach Kufstein, 13. – 19. Februar 2023

So richtig beginnen tut auch diese Woche im Ratschingserhof. Chlöisu, Stef, Christoph, Marlis und Res holen nach der Anfahrt aus der Schweiz den Rest der Gruppe hier ab. Nach einer kurzen Weiterfahrt beziehen wir unsere Zimmer im Hotel Vierbrunnenhof in Antholz. Chlöisu erläutert uns die geplanten Etappen. Es waren wärmere Temperaturen angesagt und weiterhin blauer Himmel.

Die erste Etappe hinauf zur Antholzer Scharte ist steil, für Neumitglieder sehr streng, heiss und dann doch endlich erreicht. Es ist beeindruckend von einem ins andere Tal zu fahren und so ist die Transalp (und die Grillsaison) so richtig eröffnet. Im Tal unten erwartet uns Stef mit den heiss ersehnten kalten Getränken. Heute sind Karl-Heinz und seine eitle Katze unsere Gastgeber. Für Sibylle’s Geburtstag hat er eine Schwarzwäldertorte gezaubert. Sibylle wir wünschen Dir auch für nächstes Jahr eine so schöne Geburtstagstour!

Chlöisu’s weiser Vorschlag, für die zweite Etappe eine Stunde früher aufzustehen, bewährt sich und wir kommen etwas weniger lange ins Schwitzen. Dabei geht ganz vergessen, dass es ja an sich wunderschön ist, immer bei wolkenlosem Himmel unterwegs zu sein! Auch der Weg hinauf zum Merbjoch führt uns durch eine wunderschöne Landschaft, einsam und wild. Am Schluss der schönen Abfahrt erwartet uns eine Wald-cross par exellence. Man gönnt sich ja sonst nichts. Wir übernachten in Kasern.

Die dritte Etappe führt uns über den Alpenhauptkamm. Die Etappe ist etwas kürzer. Erst erfolgt der Aufstieg zum Hundskehljoch, dann die lange Abfahrt in den Zillergrund. Wir spüren unsere Muskeln ziemlich nach der langen Abfahrt, die Stöcke müssen wir hier oft einsetzen, denn wir kommen in des Langläufers Gefilde. Vor der Fahrt ins Hotel rekognoszieren Fahrer und Bergführer noch die Zufahrt für die morgige Etappe, welche wir hier beginnen werden. Bei beruhigenden Harfenklängen in der Beiz können die Pläne noch konkretisiert werden, denn ganz ohne Aufwände wird die Zufahrt zur Staumauer nicht zu lösen sein. Unser Fahrer macht übrigens einen tollen Job! In den Leerzeiten fröhnt er seinen kulturellen Interessen und besucht Museen, bspw. das Feuerwehrhelmmuseum in Kasern. An diesem Tag hatte er es jedoch anderweitig sehr streng und den Brennerpass zu bewältigen.

In Emma’s kleinem Hotel beziehen wir die schmucken Appartements. Unsere leutselige Wirtin macht uns schon um halb sieben das Frühstücksbuffet bereit, auch wenn sie das früh Aufstehen fast zu Fall bringt.

Die Königsetappe hat es in sich. «Schlüssel zum Erfolg», so hat Chlöisu sie im Tourenbeschrieb vorgängig betitelt. Der Tag beginnt in der Tat verschlüsselt, aber schon hier erfolgreich. Es heben sich Barrieren, es öffnen sich Türen. Die Zusammenarbeit mit dem Forstdienst Zillergrund und den Elektrizitätswerken Bärensee bewähren sich. Zudem lassen sich gebrochene Skistöcke flicken und Grate bezwingen. Und so wird die Überquerung der Schönachtschneide über die Windgerlosspitze gar zur Kaiseretappe!

Beim Aufstieg zum Ochsenkopf am nächsten Tag weht uns ein stürmischer Wind entgegen. Dem mögen wir aber «gäbig» standhalten, denn zuvor konnten wir einen grossen Teil der Höhenmeter mit einer Bahnfahrt gewinnen. Die lange Fahrt nach Kelchsau hinab spuren uns Christoph und Chlöisu tapfer vor. Christoph scheut kein Aufwand und wirft sich sogar Kopf über in den Bach, um uns Hinteren den Weg zu erleichtern. Sein pragmatisches Fazit: «Es het nid glängt». Diese Aussage wird zum geflügelten Wort der Woche – Merci nochmals für den heldenhaften Einsatz.

Stef fährt uns zur Bahn, welche uns hinauf zum Drehrestaurant Hohe Salve bringt. Hätte man sich von Beginn weg an einen günstigen Ort gesetzt, hätten wir nicht die ganze Runde drehen müssen, bevor wir die Aussicht auf das morgige Ziel vor Augen gehabt hätten – aber was soll’s, wir lieben ja Dessert, Radler und Johannisbeerschorle und bestellen noch eine Runde. Über die steile schwarze Piste fahren oder rutschen wir hinunter ins Tal.

Auf die letzte Etappe müssen wir verzichten. Zu wenig Schnee und ein «Murks» durch den Regen hätte uns die bisher wunderbare Woche mit einem üblen Abschluss wohl verdorben. Nur Rita erscheint wie immer motiviert und zuversichtlich in Skibekleidung zum Zmorge. Aber wir geniessen das ausgiebige Frühstück, laden das bescheidene Gepäck ein und reisen nach Hause.

Herzlichen Dank allen Beteiligten, insbesondere Chlöisu für die Organisation und Leitung, Stef für die Fahr-, Betreuungs- und Transportdienste.

Ein Stirnband kaufen und den Tourenbericht verfassen – wenn das alles ist, was frau als Neumitglied bieten muss, bin ich gerne weiterhin dabei und freue mich riesig!

(Teilnehmende: Chlöisu, Stef, Rita, Sibylle, Jürg, Christoph, Marlies, Res, Doris)

Doris

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